Parson Russell Terrier als Rettungshunde
Die Anfänge: Ist seriöse Rettungshundearbeit mit dem Parson Russell Terrier überhaupt leistbar?
Als ich 1996 mit Idemo aus dem Wunsch heraus, mit dem Hund gemeinsam etwas Sinnvolles zu tun, die Ausbildung zum Rettungshund begann, war die allgemeine Meinung zu diesem Experiment dominiert von Skepsis. Von vielen Organisationen oder deren für die Ausbildung der Rettungshunde zuständigen Gliederungen bekamen lernwillige Hundehalter von Kleinhunden bereits im ersten Gespräch eine Absage und die tatsächliche Veranlagung des Hundes fand gar keine Beachtung. Das Internet steckte in den Kinderschuhen, und Erfahrungsberichte fehlten weitgehend.
Aus historischer Sicht hingegen war die Leistungsfähigkeit von Hunden, darunter gerade auch leichte, wendige Kleinhunde, bei der Suche nach Verschütteten durchaus bekannt und richtungsweisend für die Entwicklung des Rettungshundewesens besonders im Bereich der Trümmersuche, geht doch der Rettungshund zur Suche Verschütteter auf die Initiative einer Privatperson gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in England zurück, die aus der Not heraus ihren kleinen Hund unbekannter Rasse in die zerstörten Häuser schickte. Daraufhin wurden Hunde, deren Leistungen als Lawinen- und Sanitätshunde man ja schon lange schätzte, auch für die Verschüttetensuche gezielt ausgebildet - zunächst nur in England und nach Ende des Zweiten Weltkrieges nach Bekanntwerden des dortigen Rettungshundeeinsatzes und dessen Erfolge auch in anderen Ländern. Einer der erfolgreichsten dieser Rettungshunde von Oktober 1944 bis Kriegsende war ein Foxterrier namens Beauty. 1
Dreißig Jahre später entschied das Bundesministerium, das bis dahin aufgebaute staatlich gestützte Rettungshundewesen in der BRD aus Kostengründen wieder einzustellen. In der Folge bildeten sich private Verbände und Gliederungen in den Hilfsorganisationen, die sich das Vertrauen der Behörden jedoch weitgehend auf sich allein gestellt neu erarbeiten mussten. Selbst im Bereich der Hundezucht- und -sportvereine war der Begriff Rettungshund kaum jemandem bekannt, und in den Medien spielte die Thematik quasi keine Rolle. Aus dieser damaligen Situation heraus war aller Anfang schwer...
Idemo by Windrush im Rettungshundeeinsatz nach einer Gasexplosion,
Lepsiusstr. 57, Berlin, 04. August 1998
Idemo by Windrush im Erdbebeneinsatz,
Türkei, August 1999
Nur 32 cm groß, aber alles drin:
Köpfchen, Nase und Energie führen zum Erfolg.
Beim Arbeiter-Samariter-Bund in Berlin bekam ich die Chance, mit Idemo die Ausbildung zu beginnen. Sehr schnell überzeugte er durch seine uneingeschränkte Arbeitsbereitschaft, seinen Finderwillen, der auch nach mehrtägigen Einsätzen sehr ausgeprägt war, und sein ausgeglichenes Wesen.
Es blieb nicht bei einem Parson Russell Terrier. 2004 kam Jovita hinzu, die das Leistungspotential von Idemo nicht nur bestätigen konnte, sondern sich im Vergleich mit den Rettungshunden aller Rassen die Titel FCI Weltmeister TOP-Team 2012/13, FCI Weltmeister TOP-Team 2014/15 und IRO Vize-Weltmeister Fährte 2014 holen konnte.
Auch unsere Zuchthündin Lara erfüllt die inzwischen sehr hohen Erwartungen an unsere Parson Russell Terrier voll und ganz, sucht mit großer Begeisterung und steht den beiden älteren Generationen in nichts nach.
Aufgaben für den Rettungshund
Ein paar Beispiele...
Trümmersuche
Flächensuche
Fährtensuche
Mantrailing
Lawinensuche
Wassersuche
Wasserrettung
Ich bedanke mich bei folgenden Eigentümern für die Bereitstellung des Bildmaterials:
Ingrid und Guido Franssens - Van den Bossche, van 't Geystersveld
(Kalliope van 't Geystersveld)
Stefanie Leuer (Nosy Nostril Aaron Hunt)