Menschen zeigen Flagge für Frieden und Freiheit in der Welt | Pariser Platz, Berlin

"Es kommt nicht darauf an, daß der Staat lebe -
es kommt darauf an, daß der Mensch lebe."

(Kurt Tucholsky)

Menschen zeigen Flagge
für Frieden und Freiheit in der Welt
Mahnwache auf dem Pariser Platz in Berlin

nach den Anschlägen vom 13. November 2015

Die französische Kultur ist offen und gastfreundlich. Gerne erinnere ich mich an meine Gastfamilien, die mich als Jugendliche nicht nur mit Paris vertraut machten, sondern mich auch lehrten, wie es sich anfühlt, dass in Frankreich der Gast König ist.

Die Menschen sind freundlich und zuvorkommend. Sie nahmen mich trotz der nicht unvorbelasteten deutsch-französichen Geschichte vorurteilsfrei auf.

Der französische Staat steht für Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Der Staat hat entschieden, diese Werte auch mit Gewalt durchzusetzen. Gewalt auf fremdem Boden - auf syrischem Boden gegen eine radikale Gruppe, die sich als Staat ausgibt und die Weltherrschaft anstrebt, den Islamischen Staat. Déjà vu?

Die Gewalt hat französischen Boden erreicht, Hunderte getötet und verletzt. Krieg fordert wieder zivile Opfer.

Doch die Menschen wollen Frieden und Freiheit in der Welt. Auf dem Pariser Platz in Berlin kommen Tausende zusammen, Menschen verschiedener Nationalität, Hautfarbe, Glaubensrichtung. Sie zeigen Flagge gegen Gewalt.

Die Menschen sind in der Lage, einander an den verschiedenen Kulturen teilhaben zu lassen. Sie laden sich gegenseitig ein, und das nicht nur in Berlin. Sie ließen mich das in all den Ländern erleben, in denen ich Gast sein durfte, von Mitteleuropa bis Asien.

Es liegt an uns Menschen, die Fehler der Geschichte nicht unendlich zu wiederholen. Nur wenn wir Frieden leben, dürfen wir auf eine friedliche Zukunft hoffen.

Europa-Flagge für die Opfer des Terroranschlags vom 13. November 2015 in Paris | Bellevue, Berlin

Aggression und Empathie sind nicht widersprüchlich

Wie entstehen überhaupt Aggression und Gewalt?

Aggression entsteht in Stress- und Konfliktsituationen unter den hormonellen Einflüssen von Adrenalin und Cortisol. Typ und Veranlagung sind mit entscheidend für den Grundlevel dieser Hormonpegel. Doch das heißt keinesfalls, dass die Reaktionen unter Hormoneinflüssen unkontrollierbar wären, sind doch die allermeisten Lebewesen keine radikalen Triebtäter. Souveränes Reagieren ist in hohem Maß trainierbar, indem das kontrollierte Bewahren von Ruhe und Gelassenheit zunächst in wenig emotionsbelasteten Situationen erlernt wird. Beispiele dafür sind Antiaggressionstraining und Deeskalationsmethoden, die auf dem Bewusstmachen des eigentlichen Konflikts und alternativer Lösungen beruhen.

Unerfüllte Bedürfnisse sind ursächlich für negative Emotionen. Häufig unterschätzt wird dabei, dass einer der stärksten Stressfaktoren die Ungewissheit ist. Wähnen wir die Situation - bewusst oder unbewusst - nicht unter Kontrolle, sind wir unsicher: Wir werden fuchsig (fight), würden uns am liebsten entziehen (flight) oder sind wie versteinert (freeze), wir schalten vollständig ab, blenden die Situation aus, werden auf physiologischer Ebene ohnmächtig oder widmen uns in übertragenem Sinn, scheinbar aus dem Zusammenhang gerissen, etwas ganz anderem (faint), oder wir verstecken unsere Gefühle hinter Albernheiten (fidget, fool around, fiddle about, flirt).

Aggression in Maßen gehört somit zum normalen Verhaltensrepertoire, das uns hilft, uns auf neue Situationen einzustellen. Wir sehen hieran, dass es durchaus gesund sein kann, dem Fremden zunächst mit erhöhter Aufmerksamkeit, und ja: auch Skepsis zu begegnen. Dies ist die Triebfeder für eine angepasste Handlungsfähigkeit. Wie wir schlussendlich tatsächlich reagieren, obliegt unserer persönlichen Wahl und Verantwortung.

Wenn wir die emotionale Ursache der Aggression verstehen und zulassen, erkennen wir, dass tätliche Gewalt auf einer Eskalationsstufe explodiert, wenn der eigentliche Sinn einer Anpassungsreaktion nicht mehr erreichbar erscheint. Über die Stufen Kommunikation als Hilfeschrei und Drohen als Abwehrreaktion festigt sich schließlich ein emotionales Feindbild, zudem kann durch das Zusammenwirken von Noradrenalin und Dopamin Kampf mit Lustempfinden verknüpft werden.

Erlerntes Konfliktmanagement, dazu gehören auch kulturelle Einflüsse und Gewohnheiten, basiert auf sozialer Kompetenz. Ehrlichkeit und Aufgeschlossenheit gegenüber dem Andersartigen, Empathie und Lernbereitschaft sind die Bindeglieder zwischen Leistung, Erfolg, Frieden und Harmonie in unserem Leben.

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